Bei Yakuza Goes Hausmann handelt es sich um eine Mangareihe von Mangaka und Autor Kousuke Oono, der seit 2018 regelmäßig im japanischen Kurage Bunch Magazin erscheint. Sie zählt zum Genre Comedy, Slice of Life und Action. Der Manga ist in Kurzgeschichten unterteilt, bei denen jedes Kapitel eine eigene Story umfasst.
Bis dato wurden 12 Bände herausgebracht. Es ist noch unklar, wie viele Bände insgesamt erscheinen werden. Allerdings erwähnte der Autor bereits in einem Interview, dass er schon eine sehr fixe Vorstellung von dem Ende der Geschichte habe.
Auf Deutsch erscheint Yakuza Goes Hausmann seit 2019 im Carlsen Manga Verlag. Darüber hinaus wurde die Reihe auf Englisch, Spanisch, Italienisch und Mandarin übersetzt.
Großen Erfolg feierte auch die gleichnamige Anime Adaption, von der bisher 2 Staffeln auf Netflix erschienen sind (Stand 2023). Regie führet hierbei Chiaki Kon mit dem Drehbuch von Susume Yamikawa. Noch im gleichen Jahr erschien eine Realverfilmung als Bonus-Zusatz zum Anime in Form einer Miniserie mit 10 Folgen unter dem Titel Hausmann Goes Genie. Die Hauptrolle spielte Kenjiro Tsuda, der im japanischen Original-Anime Yakuza Goes Hausmann den Hauptcharakter Tatsu synchronisierte.
Darum geht es in Yakuza goes Hausmann
Spoiler: dieser Text geht über die Handlung des Mangas ins Detail. Trotzdem wird darauf geachtet, dass es danach noch genug Anreiz und Spannung gibt, die Buchreihe zu lesen. Der Text enthält auch unsere subjektiven Eindrücke zum Werk, welche als solche gekennzeichnet sind.
Die Manga Reihe Yakuza Goes Hausmann dreht sich rund um das Leben des Hausmanns Tatsu, seiner Frau Miku, deren gemeinsame Katze Gin und Tatsus Schützling Masa.
Früher war Tatsu ein gefürchtetes und legendäres Mitglied der Yakuza (das japanische Pendant zur Mafia) mit dem Spitznamen Immortal Tatsu bzw. unsterblicher Drache (im Anime). Mittlerweile hat er sein altes Leben hinter sich gelassen, ist er aus der Organisation ausgestiegen und führt ein relativ ruhiges Leben als Hausmann, um seine Frau Miku bei ihrer Karriere als Designerin zu unterstützen. Dabei steigert er sich regelmäßig in die Hausarbeit rein um diese mit viel Sorgfalt und Perfektion zu erledigen.
Mit der Vergangenheit leben und neu anfangen
Dennoch wird Tatsu in den episodischen Alltagsgeschichten immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
Regelmäßig trifft er auf frühere Kollegen oder rivalisierende Gangs. Ein Mal fliegt er mit dem Fahrrad durch das Autofenster eines früheren Yakuza-Gegners. Ein anderes Mal trifft er beim Einkaufen zufällig auf seinen früheren Clan-Bruder Masa, der nach einer Konfrontation beschließt Tatsu auf seinem Weg des Hausmanns zu folgen und sein Schüler zu werden.
Durch seine auffälligen Tattoos und seine bedrohliche Aura ist er auch auf der Straße leicht als Yakuza-Mitglied für die Öffentlichkeit erkennbar. Allerdings schafft er es immer wieder durch seine etwas schräge aber liebenswürdige Art sowie seinen Kochkünsten die Menschen in seinem Umfeld für sich zu gewinnen.
Die Geschichten sind sehr kurzweilig und bringen einen regelmäßig zum Lachen.
Unsere Eindrücke von Yakuza goes Hausmann
Im Lesekreis haben wir unsere positiven und negativen Eindrücke diskutiert. Hier ein paar Ausschnitte davon:
Für mich zeigt Tatsu mit seiner Herangehensweise an den Haushalt sehr gut das typisch japanische Streben nach Perfektionismus. Er macht nicht einfach Hausarbeit – er will sie meistern!
Die Zeichnungen – vor allem die Gesichtsausdrücke – sind oftmals übertrieben, was sehr lustig ist. Und die Katze Gin ist einfach Comedy pur!
Ich finde, dass die Idee einen (ehemaligen) Yakuza als Hausmann darzustellen sehr viele Möglichkeiten für eine tolle Geschichte bietet, daher find ich es fast schade, dass jedes Kapitel ein kleiner, unabhängiger Ausschnitt aus seinem Leben ist.
Bei dem Essen im Manga läuft einem einfach nur das Wasser im Mund zusammen!
Mit dem Hintergrund, dass in einer doch recht konservativen Gesellschaft wie Japan, wo es heutzutage noch üblich ist, dass nach der Heirat die Frau zu Hause bleibt, finde ich es besonders spannend, dass bei Yakuza goes Hausmann der „harte Gangster“ daheim bleibt um seine Frau auf ihrem Karriere-Weg zu unterstützen. Wirklich cool wie mit den klassischen Geschlechterrollen gespielt wird.
Diese Sammlung unabhängiger Kurzgeschichten hat mich in diesem Fall persönlich nicht so angesprochen. Außerdem hätte ich gehofft man erfährt mehr darüber, wie es überhaupt zu der Hausmann Situation für einen Yakuza gekommen ist (auch wenn das bestimmt in späteren Kapiteln aufgeklärt wird).
Unser Fazit: Yakuza goes Hausmann ist ein guter Manga, um vom eigenen Alltag abzuschalten und zu Lachen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint werden einige gesellschaftliche Themen in Japan behandelt. Durch die kurzen Geschichten ist es auch nicht schlimm, wenn man das Buch mal zur Seite legen muss. Im Vergleich zum vorherigen, im Lesekreis analysierten Manga The Killer Inside ist es halb so schlimm wenn man Details nicht mehr weiß, wenn man erst später weiterlesen kann.
Über den Autor
Kousuke Oono (Autor und Zeichner)
Kousuke Oono studierte an der Fakultät für Manga an der Seika Universität in Kyoto. Daraufhin arbeite er neun Jahre als Mangaka Assistent, bevor er 2016 mit dem Oneshot Legend of Music sein Debüt gab. 2018 bekam er den Auftrag, einen Einzelband mit ausdrucksstarkem Hauptcharakter und starken Kontrasten zu gestalten. Daraus wurde dann die Yakuza Goes Hausmann Reihe.
Kousuke Oono hat eine große Vorliebe für Haustiere, besonders für Hunde und Katzen, was in seinen Werken auch stark spürbar ist. Obwohl er leider auf die meisten Rassen allergisch reagiert, hat er einen japanischen Shiba Inu Hund.
Anders als einige seiner Fachkollegen zeichnet Kousuke Oono nur digital auf einem LCD-Tablet mit dem Programm Clip Studio Paint.