The Killer Inside

Als erster Manga für unseren Lesekreis wurde der Thriller The Killer Inside von Hajime Inoryu (Autor) und Shota Ito (Zeichner) ausgewählt. Der Manga erschien von 2018 bis 2020 im Young Magazin des Kōdansha Verlags. 

Nachdem die Geschichte sehr gut bei den Leser*innen ankam, wurde sie bei Kōdansha in 11 Bänden herausgegeben. Im Jahr 2022 wurde auf dem Sender Fuji TV sogar eine Drama-Adaption ausgestrahlt.

Seit 2021 erschien The Killer Inside auf deutsch beim Verlag Carlsen Manga.

Darum geht es bei The Killer Inside

Spoiler: dieser Text geht über die Handlung des Mangas ins Detail. Trotzdem wird darauf geachtet, dass es danach noch genug Anreiz und Spannung gibt, die Buchreihe zu lesen. Der Text enthält auch unsere subjektiven Eindrücke zum Werk, welche als solche gekennzeichnet sind.

Die Geschichte dreht sich um Eiji, der eigentlich nur ein unbekümmertes Leben als Student an der Universität haben möchte. Nach einem Trinkgelage wacht er plötzlich in seinem Bett neben der hübschen Studentin Kyouka auf, die behauptet, seine Freundin zu sein. Er kann sich weder daran erinnern, wie diese zu ihm ins Zimmer kam, noch, dass sie seine feste Freundin wäre. 

Als er an diesem Tag zur Uni geht, entschuldigt sich plötzlich ein berüchtigter Schläger bei ihm. Seine Freunde erzählen ihm, dass Eiji es mit ihm gestern aufgenommen hatte, um Kyouka zu beschützen. Seiner Meinung nach waren sie gestern doch etwas Trinken. An eine Schlägerei kann er sich nicht erinnern. Mit Blick auf den Kalender stellt er fest, dass es nicht Montag ist, sondern bereits Donnerstag. Was ist in den letzten Tagen passiert und wieso kann er sich nicht daran erinnern?

Viele offene Fragen

Auch trifft er an diesem Tag das erste Mal auf die Studentin Rei, eine kluge Einzelgängerin mit düsterer Aura. Sie möchte ihm dabei helfen, seine Blackouts aufzuklären. Ihr erster Anhaltspunkt ist Eijis schwierige Kindheit und Familienverhältnisse.

Regelmäßig holt Eiji seine Familiengeschichte ein. Sein Vater wurde vor 15 Jahren als der grausame Serienmörder LL gesucht. Seine Mutter ertrug die Situation nicht und nahm sich bald darauf das Leben. Seitdem lebt er bei Pflegeeltern und hat immer wieder mit Reportern und Hass in der Gesellschaft zu kämpfen. 

Der Fall LL war damals besonders brisant, da die Opfer alles junge Frauen waren, die auf grausame Weise gefoltert und getötet wurden. Auch kam es nie zu einem Prozess oder einer Verurteilung, da Ejis Vater vorher verstarb. Dies führt dazu, dass der Fall für viele nicht wirklich abgeschlossen ist, da der Täter eben nie zur Rechenschaft gezogen wurde. 

Rei und Eiji entwickeln die Theorie, dass Eiji auf Grund der traumatisierenden Erlebnisse in seiner Kindheit eine gespaltene Persönlichkeit haben könnte. Sie beschließen Eijis andere Persönlichkeit besser kennenzulernen und schmieden hierfür einen gemeinsamen Plan. Während ihrer Bestrebungen stoßen sie allerdings zunehmend auf Gangster, vermisste Frauen und noch mehr offene Fragen.

Unsere Eindrücke von the Killer inside

Im Lesekreis haben wir unsere positiven und negativen Eindrücke diskutiert. Hier ein paar Ausschnitte davon:

“Die Story und der Zeichenstil sind gut durchdacht. Die einzelnen Panels haben teilweise etwas Filmisches. Man merkt, dass der Autor auch Drehbücher geschrieben hat.”

“Mir persönlich sind die Hauptcharaktere alle eher unsympathisch. Aber ich denke, es ist auch nicht gewollt, dass man Eiji wirklich mag, um nicht auszuschließen, dass er etwas mit der neuen vermissten Frau zu tun hat.”

“Die Darstellungen der Opfer sowie der entsetzten Gesichtsausdrücke der Personen in der Geschichte sind einerseits simpel gehalten und andererseits dann doch wieder mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.”

“Ich habe im Zusammenhang mit der Story ein wenig zu gespaltenen Persönlichkeiten nachgelesen. Für mich ist die Darstellung der Persönlichkeitsstörung und Eijis Reaktion darauf etwas realitätsfern. Wie kann man so schnell davon ausgehen, dass man eine psychische Erkrankung hat und das BEVOR man deswegen jemals beim Arzt war?”

“Einfach genial, wie der Zeichner manche Details betont, um das Grauen einzufangen!” 

“Für mich geht die Story teilweise zu schnell voran. Andererseits ist es aber auch wieder ein gutes Tempo ohne unnötige Filler-Kapitel.” 

The Killer Inside schafft es, dass ausnahmslos jede Seite spannend ist. Andauernd dreht sich etwas in der Geschichte und es ist interessant, dass der Lesende genau so wenig weiß wie Eiji selbst.” 

Wir waren jedenfalls alle der Meinung, dass der Manga wirklich gut gelungen ist und würden the Killer Inside wieder lesen.

Euer Rikoki-Lesekreis

Über den Autor und Zeichner

Hajime Inoryu (Autor)

Nach seinem Kunststudium hatte Inoryu viele Nebenjobs. Unter anderem als Hausmeister, Verkäufer sowie zwischenzeitlich sogar einen kleinen Strandladen.

Der Grund dafür war unter anderem, weil er für seine Geschichten authentische Lebenserfahrungen sammeln wollte, um auch die schwierigen Seiten des Lebens authentisch darstellen zu können. 

Seine Stärken liegen im Geschichtenerzählen und weniger im Zeichnen selbst. 

Er zeichnete zwar die Vorlagen für the Killer Inside, aber die endgültige Manga-Fassung stammte von einem anderen Zeichner (Shota Ito), was eher unüblich ist.

Shota Ito (Zeichner)

Er wurde schon sehr früh von seinem Bruder ans Zeichnen herangeführt. In der Grundschule wurde er ein Fan von One Piece und damit der Wunsch selbst Mangaka zu werden.

Später trat er dem Manga Institut der Universität Kyoto bei und arbeitete nach seinem Abschluss als Assistent. Nach und nach reichte er eigene Projekte bei Verlagen ein.

Er stach mit seinem qualitativ hochwertigen Stil heraus. Besonders bemerkenswert ist seine spezielle Art, mit Licht und Schatten umzugehen, seine Liebe zum Detail und seine Art, Gesichtsausdrücke festzuhalten. 

Diese Eigenschaften sorgten auch dafür, dass der Autor ihn unter allen Einsendungen für the Killer inside auswählte.