Kaito Kid

Kaito Kid bzw. Magic Kaito (engl.) ist eine Mangareihe von Gosho Aoyama, welche seit den 1980ern in unregelmäßigen Abständen erscheint.

Der erste Band von Magic Kaito erschien 1987 und erzählt die Geschichte von Kaito Kuroba, einem normalen Schüler, der herausfindet, dass sein verstorbener Vater in Wahrheit der legendäre Dieb Kaito Kid war. Er übernimmt die Identität seines Vaters, um das Rätsel hinter dessen Tod zu lösen, und tritt dabei in die Fußstapfen eines Meisterdiebs. Der Manga verbindet spannende Überfall-Geschichten mit humorvollen und magischen Elementen.

Obwohl Magic Kaito kein kontinuierlich fortgesetztes Werk war, erfreute sich die Serie großer Beliebtheit. Kaito Kid wurde immer wieder in Detektiv Conan eingebunden und erhielt sogar mehrere Anime-Adaptionen.

Gosho Aoyama – Der Schöpfer von Kaito Kid und Detektiv Conan

Gosho Aoyama wurde am 21. Juni 1963 in der Präfektur Tottori, Japan, geboren. Schon früh zeigte er ein Talent für das Zeichnen und entschied sich nach seinem Studium an der Nihon-Universität für eine Karriere als Mangaka. Sein Durchbruch gelang ihm in den 1990er-Jahren mit Detektiv Conan, einer der weltweit bekanntesten und langlebigsten Manga-Serien.

Sein Zeichenstil zeichnet sich durch klare Linien und eine detaillierte Darstellung von Charakteren aus. Aoyamas Figuren haben oft markante Frisuren und ausdrucksstarke Gesichter, wodurch sie sofort wiedererkennbar sind. Inhaltlich kombiniert er gekonnt Mystery-Elemente mit humorvollen und actionreichen Szenen. In seinem persönlichen Leben ist er eher zurückhaltend, doch bekannt ist seine kurzzeitige Ehe mit Minami Takayama, der japanischen Synchronsprecherin von Conan Edogawa. Trotz ihrer Trennung bleibt Aoyama eine herausragende Persönlichkeit der Manga-Welt.

Auftritte und Anhängerschaft in Deutschland und Österreich

Gosho Aoyama und seine Werke erfreuen sich auch im deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit. Besonders Detektiv Conan und Kaito Kid haben eine treue Fangemeinde in Deutschland und Österreich. Zahlreiche Conventions, darunter die AnimagiC und die Connichi, widmen sich seinen Werken mit Panels, Cosplay-Wettbewerben und speziellen Vorführungen.

Zwar sind persönliche Auftritte von Aoyama in Europa selten, doch seine Werke werden durch Synchronisationen und spezielle Veröffentlichungen für den deutschsprachigen Markt gefördert. Die deutsche Ausgabe von Detektiv Conan genießt eine lange Laufzeit und wurde mehrfach mit neuen Bänden erweitert, was die anhaltende Popularität zeigt.

Gosho Aoyama gibt nur selten Interviews, doch einige seiner Aussagen geben interessante Einblicke in seine Arbeit und Inspiration. In einem Interview mit dem Shōnen Sunday-Magazin erklärte er:

„Ich wollte immer Geschichten schreiben, die Menschen rätseln lassen und gleichzeitig unterhalten. Kaito Kid war eine frühe Idee, die ich gerne weiterentwickeln wollte, aber erst mit Detektiv Conan bekam ich die Möglichkeit, ihn richtig in Szene zu setzen.“

In einem weiteren Interview betonte er seine Faszination für westliche Kriminalliteratur und Magie:

„Arsène Lupin war eine meiner größten Inspirationen. Ich liebe es, wie ein Dieb gleichzeitig ein Gentleman sein kann, und wollte dieses Element in Kaito Kid einbringen.“

Aoyama hat auch mehrfach erklärt, dass er große Bewunderung für Detektivgeschichten hat und Sherlock Holmes ein entscheidender Einfluss auf seine Arbeit war. Seine Anekdoten und humorvollen Antworten in Interviews machen ihn für Fans besonders sympathisch.

Kaito Kid und Detektiv Conan

Kaito Kid tauchte erstmals 1987 in Magic Kaito auf, einem frühen Werk von Aoyama. Der Charakter ist ein charmanter und intelligenter Dieb, der sich auf Verkleidungen und Magie spezialisiert hat. Als Aoyama später Detektiv Conan erschuf, integrierte er Kaito Kid in die Serie als wiederkehrenden Gegner von Conan Edogawa. Die Begegnungen der beiden sind oft von einem Katz-und-Maus-Spiel geprägt, bei dem Kid Conan stets mit seinen Tricks und ausgeklügelten Diebesplänen herausfordert.

Über die literarische Geschichte von Zauberkünstlern als Diebe

Die Figur des Meisterdiebs mit magischen Fähigkeiten hat eine lange Tradition in der Literatur. Berühmte Vorbilder sind Arsène Lupin, der edle Dieb von Maurice Leblanc, sowie The Phantom Thief aus verschiedenen japanischen Krimis. Diese Figuren verbindet ein gemeinsames Motiv: Sie sind nicht einfach nur Verbrecher, sondern oft charismatische Antihelden, die mit cleveren Tricks und Verkleidungen die Polizei austricksen. Kaito Kid reiht sich nahtlos in diese Tradition ein und vereint das Beste aus klassischer Detektiv- und Magie-Literatur.

Neben Arsène Lupin gibt es zahlreiche andere Figuren, die dem Konzept von Kaito Kid ähnlich sind. Ein prominentes Beispiel ist Lupin III, die Hauptfigur aus der gleichnamigen Manga- und Anime-Serie. Beide Charaktere nutzen ihre Intelligenz und ihre Verkleidungskünste, um ihre Ziele zu erreichen, wobei Kaito Kid jedoch einen größeren Fokus auf Magie legt. Ein weiteres Beispiel ist der „Gentleman-Dieb“ Fantômas, eine französische Figur, die ebenfalls ein Meister der Maskerade ist.

Zauberkünstler in Japans Geschichte

Die Kunst der Zauberei hat in Japan eine lange Tradition, die bis ins Edo-Zeitalter zurückreicht. Hier entwickelten sich verschiedene Formen von Zauberkunst, darunter Tenjiku Majutsu (mystische Zauberkunst aus Indien und China beeinflusst) und Tezuma, eine Form der Schnellzauberei mit alltäglichen Gegenständen. Magier traten oft als Entertainer in Theatern oder auf Jahrmärkten auf, wobei ihre Tricks häufig mit Geschicklichkeit und psychologischen Ablenkungen arbeiteten – ähnlich wie es Kaito Kid in seinen Auftritten tut.

Diskussion im Rikoki Lesekreis zu Kaito Kid

Im Rikoki Lesekreis haben wir unsere positiven und negativen Eindrücke diskutiert. Hier ein paar Ausschnitte davon:

Ich finde es spannend, dass Kaito, obwohl er ein Meisterdieb ist, in manchen Fällen sein Diebesgut zurückgebracht hat. Er ist auch wirklich sehr charmant.

Da ich die Fälle in Detektiv Conan, wo Kaito Kid vorkommt, am liebsten mag, war es ein Muss hineinzulesen!

Die kurzen Sketches haben mir persönlich manchmal zu plötzlich gestartet. Man war auf einmal direkt in der Handlung. Bei längeren Szenen war das besser, da hier die Handlung mehr Zeit hatte auf mich zu wirken.

Am Zeichenstil merkt man, dass Kaito Kid schon etwas älter ist. Normalerweise bevorzuge ich Mangas mit weniger kantigen Gesichtern, aber Aoyama hat einfach einen tollen Stil, den ich gerne lese.

Der Einstieg war etwas verwirrend und ich bin nicht ganz mitgekommen. Da ich Detektiv Conan nicht wirklich kenne, war es manchmal schwer zu folgen.

Unser Fazit daher: Für einen Conan-Fan eine super Ergänzung, ohne Vorwissen aber etwas schwer in die Story hineinzukommen.

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