Es ist Nahos erster Schultag als Zweitklässlerin in der Oberstufe – und ausgerechnet heute verschläft sie! An diesem frühlingshaften Morgen passiert aber noch etwas viel Ungewöhnlicheres: Die schüchterne 16-Jährige erhält einen geheimnisvollen Brief. Das Besondere daran? Er ist von ihr selbst – aus der Zukunft, zehn Jahre später.
Zunächst hält Naho den Brief für einen schlechten Scherz. Doch im Laufe des Tages treffen immer mehr Dinge ein, die genau so im Brief vorhergesagt wurden. Zum Beispiel taucht ein neuer Mitschüler in ihrer Klasse auf: Kakeru Naruse. Der Brief enthält viele Hinweise und Anweisungen von Nahos zukünftigem Ich – geschrieben, weil sie vieles in ihrer eigene Vergangenheit bereut und Naho helfen will, es besser zu machen.
Ein Großteil der Ratschläge bezieht sich auf den neuen Mitschüler Kakeru, der eine gewisse Traurigkeit ausstrahlt. Laut Brief soll Naho ihn an seinem ersten Schultag nicht davon abhalten, gleich nach Hause zu gehen – ein scheinbar kleines Detail mit großer Bedeutung. Andere Hinweise betreffen Nahos Unsicherheiten, ihre fehlende Entschlossenheit bzw. Mut und ihre Freundschaften. Der Brief ist voller emotionaler Appelle, und obwohl Naho anfangs zögert, spürt sie doch eine wachsende Verpflichtung alles zu tun, um Kakerus Schicksal zu verändern.



Was Orange für mich von anderen Highschool-Romanzen abhebt, ist die Tiefe der Charaktere und ihrer Beziehungen. Die sechs Freunde wirken nicht wie simple, stereotype Figuren, sondern sind vielschichtig, emotional und glaubwürdig – mit all ihren schönen, aber auch hässlichen Seiten.
Die Hauptgeschichte ist in fünf Bänden abgeschlossen. Zwei zusätzliche Bände zeigen die Geschehnisse noch einmal der Perspektive der einzelnen Freunde und geben Einblick in ihre persönliche Entwicklung.
Ein Beispiel ist Suwa, einer der sechs Freunde. Er wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln gezeigt: mal fröhlich, mal ernst, immer verlässlich, innerlich zerrissen, zweifelnd – und dennoch voller Liebe. Auch Kakeru wurde realistisch dargestellt, besonders im Umgang mit seiner psychischen Erkrankung. Er gibt sich selbst an allem die Schuld, hat das Gefühl, mit niemandem reden zu können, zieht sich zurück und versucht, seine wahren Gefühle hinter einer fröhlichen Fassade zu verstecken – was sich immer weiter in ihm aufstaut.
Die Mangareihe vermittelt auch eine klare Botschaft: Man sollte aufmerksam mit seinen Mitmenschen umgehen und Warnsignale derer ernst nehmen. In einer Welt voller oberflächlicher Kontakte sind echte Freundschaften wichtig – sie sollten mehr sein als nur „Schönwetterbekanntschaften“, sondern Halt und Verständnis geben. Orange ist eine emotionale, tiefgründige und lesenswerte Mangareihe, die berührt und zum Nachdenken anregt.
Wenn du wissen möchtest wie es in Orange weitergeht, kannst bei uns vor Ort nächsten Freitag gleich reinlesen.
Gerne können wir danach drüber plaudern,
Eure Fabia